Faszien
Faszien, umgangssprachlich auch Bindegewebe genannt, kommen als kontinuierliche Schicht gleich unter der Haut im ganzen Körper vor. Weiter ist jeder Muskel, jede Muskelfaser, jedes Organ, jeder Knochen und alle Blutgefässe bis hin zur kleinsten Zelle von Faszien umgeben. Ähnlich wie bei einer Orange bei der zuerst unter der Schale, dann jeder einzelne Schnitz und auch jede einzelne Faser von einer feinen Haut umgeben ist. Faszien bilden im Körper ein umhüllendes, verbindendes, durchdringendes Spannungsnetzwerk welches unterstützt, dämpft und Platz hält. Es ist eine Kontinuität bis in den letzten Quadratmillimeter des Körpers.
Vereinfacht könnte man sagen, dass die Struktur des menschlichen Körpers aus einem dreidimensionalen Netzwerk von Myofaszien besteht, welches, wie eine Art Kleidungsstück um knöcherne Elemente herum drapiert ist. Weil die knöcherne Struktur keine Kontinuität aufweist, ist die Position der Knochen, das Funktionieren der Gelenke und bis zu einem gewissen Grad auch das Wohlergehen der Organe abhängig von der Organisation dieses Netzwerks und der Intelligenz der Muskeln, welche die Spannungsverhältnisse immer wieder neu definieren.
Strukturelle Integration reorganisiert den Körper mittels Manipulation des Bindegewebes. Die Gravitation gilt als Grundgesetz in dem der Körper «aufgespannt, ausgerichtet» wird. Systematisch wird das ganze Netzwerk so bearbeitet, dass Spannungsverhältnisse ausgeglichen werden und Gelenke und Muskeln Platz für maximale Bewegungsfreiheit haben. Man könnte sagen, dass innerhalb der Erdanziehungskraft der menschliche Körper eher wie ein Zelt als ein Haus funktioniert. Je ausgeglichener die Spannungsverhältnisse innerhalb des myofaszialen Netzwerks sind, desto aufrechter und normalerweise auch schmerzfreier wird das «menschliche Zelt» stehen.